Der heutige Dr.-Külz-Ring ist ein Überrest der bis 1945 aus mehreren großen Straßen bestehenden Ringumfahrung der Altstadt. Sie war auf dem seit 1821 zugeschütteten Festungsgraben entstanden. Der Verlauf der Stadtmauer wurde im heutigen Stadtbild sichtbar gemacht. An der Seestraße/ Ecke Külz-Ring befand sich im alten Dresden das Seetor zur sumpfigen Seevorstadt mit ihren großen Teichen. Es war so bedeutungslos, dass es sogar einige Zeit zugemauert wurde.

Die Dresdner Altstadt und die Seevorstadt 1938 mit der eingezeichneten Stadtmauer und den Teichen des Mittelalters

Seetor und Seestraße einst und jetzt

Die großstädtische Entwicklung Dresdens ließ nach 1871 auch die Ringstraße erblühen: Viktoriahaus, Reformierte Kirche, Café König, Bismarck-Denkmal, Deutsche Bank, Königlich Sächsische Kunstgewerbeschule und nicht zuletzt das prachtvolle Neue Rathaus sorgten für einen glanzvollen Auftritt der aufstrebenden Metropole.

Mit ihren Baumreihen ist die großzügige Straße auch heute ein angenehmer Ort.

Dort, wo bis 1945 das stolze Viktoriahaus des Hofjuweliers Mau mit seinen geschmackvoll ausgestatteten Geschäften und beliebten Restaurants aufragte, gibt es nun eine rein funktional errichtete DVB-Haltestelle mit Dönerstand, an Stelle der Reformierten Kirche tummeln sich die Touristen in einem Hotel von mehr als schlichter Eleganz, das Café König, wo sich Bohème und Stadtgesellschaft trafen, ist verbrannt und verweht. Aber Rathaus und Bankgebäude erzählen noch von der Zeit, als Dresden Weltstadt wurde.

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