Als er ein kleiner Junge war, war der Albert-Platz auch der Lebensmittelpunkt des Schriftstellers Erich Kästner, der in dieser Gegend aufwuchs. Er wurde als "Bautzner Platz" 1817 am Ort des "Schwarzen Tores" der geschleiften Festungsanlagen angelegt. 1871 wurde der im Deutsch-Französischen Krieg als Feldherr erfolgreiche Kronprinz Albert mit der Umbenennung in "Albertplatz" geehrt. Mit dem Albert-Theater von 1873, der gediegenen Villa des Fabrikanten Eschebach von 1901, dem ersten Bürohochhaus Dresdens von 1929 und den Zwillingsbrunnen von 1894 erfuhr der Stadtteil Dresden-Neustadt mit diesem fast runden Platz eine würdige städtebauliche Aufwertung. Als Verkehrsknotenpunkt und Tor zur historischen Hauptstraße und zu den Szenevierteln der Neustadt ist er bis heute einer der lebendigsten Plätze der Stadt.

Der Wintergarten der Villa Eschebach, in dem die Künstler des Alberttheaters ihre Premieren feierten.

Das nächste Bild zeigt die Ecke zur Königsbrücker Straße mit dem prachtvollen Gebäudekomplex der Architekten Otto, Kaul und Dittrich von 1903, der im Erdgeschoss die Dresdner Filiale der Deutschen Bank beherbergte.

Die gleiche Stelle mit den DDR-Neubauten. Davor der Tempiotto des Artesischen Brunnens (Erlwein 1906), das Wasser kommt aus einem 243,5 m tiefen Brunnen, der sich links neben dem Hochhaus befindet.

Großartige Schmuckstücke sind die Brunnen "Stille Wasser" und "Stürmische Wogen", welche am 1. September 1894 12 Uhr zu sprudeln begannen und pro Stunde 250 Kubikmeter Wasser umwälzen. Ihr Schöpfer Robert Diez (auch Gestalter des erhaltenen "Gänsediebbrunnens" Weisse Gasse/Altstadt) wollte das Meer veranschaulichen und erreichte in seinen Figurengruppen überragende dramatische Gestaltungskraft.
Ausführliche Geschichte der Brunnen

Das Hochhaus vor der Restaurierung.

2015/16 wurde das Bauwerk vom Unternehmer Simmel rekonstruiert, erweitert und neu belebt. Auch ein DDR-Museum fand seinen Platz über dem Supermarkt, hatte aber immer weniger Besucher und ist deshalb inzwischen selbst Geschichte (geschlossen und versteigert 2023).

Wo heute Autos parken, stand von 1873 bis 1946 das
Albert-Theater
des Architekten Bernhard Schreiber. Die Bürger der sich rasant entwickelnden, aber infrastrukturell von König und Staatsregierung vernachlässigten Neustadt hatten es sich gegen viele Widerstände erkämpft. Zunächst mussten sie es aber an das Hoftheater als "Königliches Schauspielhaus" verpachten. 1913 wurde es eigenständig und privat, von 1936 an als „Theater des Volkes“ das erste Stadttheater Dresdens. Es wurde nach der Zerstörung 1945 nicht wieder aufgebaut.

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